

Das heutige Bild zeigt eine Ansichtskarte mit dem nordwestlichen Teil des Stadtgebietes um 1956. Oben links ist die Kaiserwiese zu sehen mit den 1894 hier angelegten "Lawn-Tennis-Plätzen", die 1958 an die Knyphausenstraße verlegt wurden. Damals bot auch das Erdgeschoss der an der Kaiserstraße befindlichen Hotels und Logierhäuser noch einen Seeblick; eine erste Verwallung zum Schutz des Stadtgebietes vor Überflutungen wurde hier 1976 geschaffen. Links ist die 1935 von Focke Albers betriebene Milchbar, von 1946 bis 1952 "Tea- and Coffee-Room" für die englischen Besatzungssoldaten des "Leave Centers No. Norderney" und seit 1952 wieder Milchbar. Daneben die frühere Villa Pieper, nun die See-Villa Haus am Meer von Max Siede. Im Vordergrund befinden sich der ehemalige Strandkorbschuppen, heute "Seesteg", sowie der eigentliche Seestegschuppen, in dem von 1895 bis etwa 1925 der Seesteg lagerte, der zumindest bis 1914 alljährlich aufgebaut wurde. Die nach Plänen des Norderneyer Architekten Peter Ihmels 1923 fertiggestellte neue "Marienhöhe" pachtete ab 1920 der aus Königsberg stammende "Küchen- und Konditormeister" Ernst Radtke an. Nach seinem Tod (1950) wurde das Café von seiner Frau und Tochter weitergeführt. Ernst Radtke ließ zu Füßen der Marienhöhe an Stelle des 1868 von Rudolf Reinhard Bruns, "Erster Tafeldecker" im Conversationshaus, errichteten "eleganten Bretterhauses" ein Wohnhaus mit Wirtschaftsräumen und einer Konditoreiwerkstatt errichten. Daneben befand sich die Pension Kur und Diätheim Vita Nova, der frühere "Norderneyer Hof", heute Haus Vita Nova, welches 1981 durch einen Neubau ersetzt wurde. (Recherche: Manfred Bätje)

Chronik der Insel - NBZ Leserfoto 2016