
Bericht der NBZ vom 14. April 2007
Durch die in den letzten 2 Jahren erfolgte Erneuerung und Erweiterung des NorderneyCard-Systems verfügt die Staatsbad Norderney GmbH (Kurverwaltung) durch ein neu aufgesetztes, statistisches Hintergrundsystem, erstmalig über konkrete Ist-Zahlen bei den Gästeanreisen. Bislang konnten lediglich die tatsächlichen Kurtaxerträge in Relation zu den Vorjahren gestellt werden. Der in 1997 diesbezüglich aufgestellte Berechnungsschlüssel zur Erstellung der Gäste- und Übernachtungszahlen wurden aufgrund der empirischen Vergleichbarkeit der statistischen Daten jährlich druchgängig bis heute angewandt. Das hat über einen längeren Zeitraum zwar eine vergleichbare Entwicklung aufgezeigt aber gleichzeitig auch zu Ungenauigkeiten und Abweichungen geführt. Bei den jetzt ermittelten Fakten wurde festgestellt, dass die Zahl der Gästeanreisen erheblich höher liegt, als bisher angenommen. Im Gegensatz dazu bewegen sich die bisherigen Übernachtungszahlen jedoch deutlich unter den bisherigen Annahmen und haben die Grenze von drei Millionen Übernachtungen nach den neuen Erkenntnissen noch nie überschritten. Die durchschnittliche Übernachtungsdauer liegt bei nunmehr sieben Tagen. Diese neuen Erkenntnisse müssen zukünftig auch einen deutlicheren Niederschlag im Inselmarketing finden. Verstärkte nebensaisonale Angebote, Themen- und Wellness-Pauschalen sind hier ein bereits richtig eingeschlagener Weg. Auch Angebote wie das bade:haus oder die Verstärkung des Tagungssegments sowie die guten Hotelangebote der Insel können diesen Trend aufnehmen. Um die Übernachtungszahlen zu steigern, müssen mehr Gäste für die Insel beworben werden. Dem Trend zum Kurzurlaub und zu immer geringeren Übernachtungstagen aber auch zum häufigeren Besuch auf der Insel, nicht zuletzt durch die verkehrsgünstige Anbindung der A31, muss durch die weitere Inensivierung von Marketingaktivitäten Rechnung getragen werden. Kaum ein Kurort befindet sich heute in der Lage, genaue Gästezahlen festhalten zu können. Die meisten können sich nur auf Berechnungsschlüssel resultierend aus den bisherigen Vergleichsdaten und Erfahrungswerten berufen. Dieser Umstand wurde auch zuletzt im "Ausschuss für Tourismus, Hotel- und Gaststättengewerbe" der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Ostfriesland und Papenburg thematisiert. Für Kurorte, die nicht wie Norderney über ein statistisches Erfassungssystem verfügen, soll ein einheitlicher Berechnungsschlüssel entwickelt werden, der zumindest eine nachvollziehbare Vergleichbarkeit unterhalb der Orte zulässt. Auch die Nichterfassung aller Anbieter unter neun Betten lässt viele Tourismusorte im "Dunkeln stochern". An der Nordsee liegt dieser nicht erfasste Anteil immerhin bei durchschnittlich mehr als 40 Prozent. Die nachfolgende Aufstellung zeigt in einer Gegenüberstellung die statistischen Daten nach den bisherigen und nach den neuen Erkenntnissen auf. Die neuen Daten werden der Industrie- und Handelskammer rückwirkend mit der Bitte um nachträgliche Berichtigung übermittelt. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu schaffen, wurden die Zahlen der letzten Jahre der neuen Systematik angepasst und stellen sich wie folgt dar:
Jahr | Erlöse in Tausend Euro | Anreisen | Übernachtungen | Durchschnittlicher Aufenthalt in Tagen | |||||
1997 | 4.244 | 266.513 | 2.891.668 | 10,85 | |||||
1998 | 4.074 | 265.803 | 2.780.299 | 10,46 | |||||
1999 | 4.083 | 276.709 | 2.786.455 | 10,07 | |||||
2000 | 4.185 | 295.232 | 2.857.848 | 9,68 | |||||
2001 | 4.364 | 321.372 | 2.985.546 | 9,29 | |||||
2002 | 4.212 | 324.164 | 2.885.058 | 8,9 | |||||
2003 | 4.323 | 348.196 | 2.963.146 | 8,51 | |||||
2004 | 4.289 | 362.072 | 2.940.023 | 8,12 | |||||
2005 | 4.265 | 378.223 | 2.923.663 | 7,73 | |||||
2006 | 4.233 | 405.284 | 2.978.840 | 7,35 | |||||
2007 | 4.465 | 426.533 | 3.059.268 | 7,17 | |||||
2008 | 5.813 | 432.018 | 3.088.726 | 7,15 | |||||
2009 | 6.065 | 451.006 | 3.167.551 | 7,02 | |||||
2010 | 446.392 | 3.153.301 | 7,06 |
Chronik der Insel - NBZ 14.04.2007