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- 18.06.2015
Das Königliche Strandhallen-Etablissement in der Ansicht von der Nordseite: 1872 ließ die Königliche Seebadverwaltung an der Promenade des Nordweststrandes, unmittelbar hinter der "Randdüne", ein zweiflügeliges Gebäude errichten, welches damals "als ein Wunder von Comfort und Schönheit" gepriesen wurde. Es diente vorrangig für Veranstaltungen und als Restaurant mit "Salons zu Déjeuners, Diners und Soupers", dazu auch Lese- und Spielzimmer. Wenige Jahre nach der Eröffnung erweiterte man das Gebäude um zwei halbkreisförmige Glasrotunden, die in zwei Pavillons endeten. Ein Konzertpavillon, worin während der Badesaison die Badekapelle spielte, schloss die windgeschützte Anlage zur See hin ab. Nach dem Ersten Weltkrieg waren diese Glasrotunden baufällig und mussten abgetragen werden. 1919 führte Otto Haselhoff, ein bekannter Dortmunder Kabarettbesitzer, das zunächst als Hotel "Astoria" bezeichnete Haus, welches aber mehr unter dem Namen "Roter Teppich" bekannt war. Benannt wurde die beliebte Vergnügungseinrichtung nach einer im Freien geschaffenen Tanzfläche, auf der sich besonders in den 1920er-Jahren Gäste ausgelassen zur Musik bewegten. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges musste das Haus schließen, um danach als "Staatliche Strandhallen" Stars und Schlagersternchen als Bühne zu dienen. Für "Schwung und gute Laune" sorgte darin über viele Jahre der Conférencier Werner Gebhardt, der als Onkel Werner und Wunderpferd Humstibumsti die Kinder begeisterte, mit Bordfesten, Misswahlen, Gästekabaretts und anderen Veranstaltungen bei Gästen und Einheimischen für Spaß und Stimmung sorgte. Mittlerweile baufällig geworden, ließ die Kurverwaltung die Strandhallen 1975 abreißen. Heute befindet sich hier zwischen der Marienhöhe und demHotel Meeresburg, dem ehemaligen Kinderheim "Wanne-Eickel", eine große Grünfläche. Die obige Aufnahme stammt aus dem Archiv von Wilma Hilmers.