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- 27.08.2015
Die heutige Aufnahme stammt aus dem Archiv von Ruth Trebsdorf und zeigt den ehemaligen Kindergarten in der Gartenstraße, der im November 1987 in den Neubau an der Benekestraße verlegt wurde. Das Wohnhaus, in dem im November 1938 von der NS-Volksfürsorge ein Kindergarten eingerichtet wurde, gehörte bis 1935 Julius Hoffmann. Er bezog die Villa mit seiner Frau Klara und den beiden Kindern Heinz (geb. 1916) und Anni (geb. 1918), nachdem er 1922 von seinem Vater Heinrich das von Juden bevorzugte "Hoffmanns Hotel Falk" übernommen hatte. Mit der Ausgrenzung jüdischer Einwohner und Badegäste musste das Haus schließen. Die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage der Familie führte dazu, dass nach und nach das gesamte Eigentum zwangsversteigert wurde. Im August 1935 wurde die Villa versteigert, im September dann das Hotel in der Bismarckstraße. Die Familie Hoffmann hatte die Insel bereits 1933 verlassen und ihr gelang Jahre später die illegale Einwanderung nach Palästina. Bis in der Villa Hoffmann der Kindergarten eingerichtet wurde, befand sich dieser im ehemaligen Kabelhaus im Argonnerwäldchen (heute steht hier das Fischerhaus Museum). Die steigende Zahl an Kindern machte die Unterbringung in der Gartenstraße nötig, wie auch 1987 die Bedingungen im Gebäude wie die hohe Zahl an Kindern einen Neubau des Kindergartens rechtfertigte. Heute befindet sich das Haus in Privatbesitz. (Recherche und Text von Manfred Bätje, Stadtarchiv)