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Insel Norderney

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Das NBZ - Leserfoto - 06.08.2015

Sturmflut 1962

Die heutigen Aufnahmen stammen aus dem Archiv von Hermann Carstens und zeigen die Folgen der Sturmflut von 1962 auf der Kaiserstraße. Das linke Bild wurde von Dr. Manfred Temme fotografiert, der an diesem Tag das erste Mal auf Norderney war. Es zeigt das Hotel Georgshöhe und die Verwüstung drumherum, wie sie am 18. Februar 1962 vorzufinden war. Am Abend und in der Nacht des 16. auf den 17. Februar 1962 wurde die gesamte deutsche Nordseeküste von einer sehr schweren Sturmflut heimgesucht, die auch an den Schutzwerken auf der Insel verheerende Schäden anrichtete. Besonders betroffen war der Abschnitt zwischen dem Januskopf und der Milchbar. Salzwasser drang über die Kaiserwiese und den Alten Flugplatz in den Ort ein, überflutete Straßen und Plätze und lief in Keller und Häuser. Das für die Sturmflut maßgebende Tief hatte sich seit dem 14. Februar entwickelt, welches zwei Tage später vor der norwegischen Küste lag. Auf Norderney stellte man ab 10 Uhr eine deutliche Windzunahme fest, die schließlich eine mittlere Stärke von neun, später zehn, und der aus WNW drehende Wind in Böen dann elf bis zwölf erreichte. Die größte Sturmstärke wurden nach Angaben der Wetterwarte Norderney von 18 bis 19 Uhr und zeitweise zwischen 21.30 und 22.30 Uhr erreicht. Noch am Morgen des darauffolgenden Tages erreichte der Wind Stärken von neun und zehn. Wenn auch derartige Sturmstärken an der Nordseeküste nicht selten sind, so war die Sturmdauer von mehr als zwölf Stunden, die auf die innere Deutsche Bucht gerichtet war, doch ein seltenes Ereignis. Dieser Wind hatte eine außergewöhnlich hohe See und Brandung erzeugt, die auf vier bis fünf Meter geschätzt wurde, wobei das mittlere Tidenhochwasser um 300 Zentimeter überschritten wurde. Gegen 21 Uhr des 16. Februars heulten auf Norderney die Sirenen - Katastrophenalarm. Zu dieser Zeit war bereits der Strom auf der Insel ausgefallen, das Wasser stand bereits in der Halem-, Kreuz- und Heinrichstraße, erreichte die Rathaus-Apotheke und überschwemmte den Kurplatz. Trotz des Orkans halfen viele Einwohner beim Bergen von Personen und Mobiliar aus den gefährdeten Bereichen. An der Kaiserstraße, die auf den beiden Bildern zu sehen ist, waren "die Grenzen zwischen Land und Brandung verwischt". Erst am nächsten Tag - nach dem Hellwerden - waren die Auswirkungen der Jahrhundertflut zu sehen, wobei besonders die Promenade vor der Kaiserstraße und weiter östlich vom Haus Daheim bis zur Georgshöhe schwerste Zerstörungen (siehe Fotos) erlitten hatte. Um ein weiteres Vordringen der Flut zu unterbinden, wurde diese Lücke so rasch wie möglich mit Sand und Sandsäcken wieder aufgefüllt. Wenn auch in den vergangenen 50 Jahren das Wasser bei Sturm noch höher auflief, so ist doch - nicht zuletzt auch wegen der 340 Toten an der gesamten Küste entlang - diese Sturmflut stark im
Bewusstsein der Küstenbewohner geblieben. Damit hatte niemand gerechnet, doch man lernte daraus. Seitdem sind die Deiche massiv erhöht und verstärkt worden und mit den sehr aufwendigen und teuren Küstenschutzmaßnahmen am West- und Nordstrand leben die Menschen auf der Insel sicherer. (Recherche Manfred Bätje)

Sturmflut 1962


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