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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Das NBZ - Leserfoto - 19.01.2017

Eiswinter 1946/1947

Die heutige Ansichtskarte zeigt eine Fotografie aus der Sammlung Jacob Mai vom Eiswinter 1946/1947, als Lebensmittel - hier Schweinehälften - über das zugefrorene Wattenmeer zur Insel gebracht wurden (s. Beitrag unten). Ein weiteres Bild folgt in der kommenden Woche. Recherche: Manfred Bätje

Lebensmittel wurden über einen planierten Weg über das Watt transportiert. Der Nachkriegswinter 1946/1947 gehörte zu den kältesten in den letzten Jahrzehnten. Vor allem war es die besonders lange Frostperiode, welche die Schifffahrt zu den Ostfriesischen Inseln einstellen ließ. Dadurch verschlechterte sich die Versorgung mit Heizmaterial und Lebensmitteln. Anfang Dezember 1946 setzte strenger Frost ein, wodurch das Meerwasser gefror und das Eis sich zu hohen Barrieren auftürmte. Auf der Insel benötigtes Heizmaterial erreichte Norderney nicht mehr, und kurz vor Weihnachten gingen auf der Nachbarinsel Baltrum bereits die Lebensmittelvorräte zur Neige. Die Versorgung mit Brot, Butter, Kindernahrung und auch Medikamenten konnte nur von Norderney aus erfolgen: Die Lebensmittel wurden mit einem Ruderboot vom Ostende aus nach Baltrum gebracht. Aber auch auf Norderney zeichneten sich Engpässe ab, die noch dadurch verstärkt wurden, dass am Heiligabend etwa 1.000 Flüchtlinge zur Insel übergesetzt wurden, für die innerhalb von wenigen Stunden Unterkünfte, Heizmaterial und Lebensmittel bereitgestellt werden mussten. Noch bis Anfang Februar 1947 verkehrten die Fährdampfer zwischen der Insel und dem Festland, bis am 10. Februar die "Frisia I" vor Norddeich festkam, am 15. Februar dann auch die "Frisia III". Am Nachmittag des 15. Februar wurden die Einwohner durch den Ausrufer aufgefordert, sich am nächsten Tag mit Spaten, Schaufeln, Beilen und Äxten auf dem Schulhof zu versammeln, um einen Weg auf das Festland zu ermöglichen. 250 Männer folgten dem Aufruf, die dann mit dem Lastwagen in den Ostteil der Insel gebracht wurden. Innerhalb von fünf Stunden gelang es, einen Weg durch das Watt bis zum Deich bei Neßmersiel zu planieren, um darüber die Versorgung der Insel sicherzustellen. Schon am gleichen Tag kamen 25 Doppelzentner Brotmehl auf die Insel, der Tagesbedarf für die Versorgung mit Brot. Aber auch Post und der Personenverkehr wurden in den nächstenWochen über dasWatt zur Insel transportiert.

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