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Insel Norderney

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Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)

Der Spaziergang im Ort ist nicht aller Freue. Da heißt‘s nicht so laut plaudern und nicht pfeifen und singen. Da darf nicht aus der Reihe gegangen, auch der Abstand von einander nicht zu groß werden, sonst ertönt Schwester Annemaries mahnende Stimme: "Anschließen!" Aber doch giebt‘s auch im Ort so manches Interessantes zu sehen. Zuerst all die Herrlichkeiten bei "Rosenstamm" im Schaufenster: die Muscheln und die Schiffe und all die vielen Bilder. Dann das merkwürdige Denkmal auf dem Kaiser-Wilhelms-Platz, das von Steinen aus allen Gegenden Deutschlands erbaut ist, weshalb die größeren Kinder ganz stolz sind, wenn sie auch einen Stein entdecken, der aus ihrer Heimat stammt. Weiter geht es zur Post, wo einer der Knaben die vielen Karten und Briefe einsteckt, die gestern am "Schreibtage" an die Lieben und Freunde daheim geschrieben sind. Und gegenüber wohnt Herr Lange, der den Jungen oft leere Kasten und Kistchen aus seinem Cigarrengeschäfte schenkt; wie gut sind diese zur Aufbewahrung der gesammelten Muscheln zu gebrauchen, die sonst doch nur im Fache umherliegen würden! Dann spaziert man weiter durch die "Krummellbogenstraße" zum Bazar. Das ist erste eine Freude! Wie schön läßt sich‘s besonders im Winter, wenn keine Fremden mehr anwesen sind, unter der Halle spielen; was giebt‘s aber auch bei Herrn Bruns, wo Schwester Annemarie wieder neue Stöße von Ansichtspostkarten kauft, die in kurzer Zeit doch wieder verbraucht sind, was giebt‘s da erst für herrliche Dinge zu schauen! Einige vertiefen sich so in den Anblick, daß sie gar nicht merken, wie die übrigen schon weiter gegangen sind, und erst der schrille Ton der Flöte vermag sie von den Kostbarkeiten zu trennen.

Nun ziehen die Knaben am sonnigen Bellevuehotel vorbei zur Landungsbrücke hinaus bis ganz an das neue Hafenrestaurant. Wie ist es doch interessant zuzusehen, wie all die Waren ein- und ausgeladen werden! Einige von den Kleinen sind in höchster Spannung, ob das Experiment, das da grade vor sich geht, auch gelingen wird: eine Kuh, die sich gewaltig sträubt, soll an Land gebracht werden! Beinahe sind sie enttäuscht, als das Tier endlich glücklich über die Brücke gebracht wird! Nicht mehr sehr weit vom Ufer entfernt naht ein Dampfer von Norddeich; nun entspinnt sich ein eifriges Debattieren darüber, welcher von den bekannten Dampfern dies sein wird. Jeder plaidiert für das Schiff, mit dem er vor ein paar Wochen gekommen. Wie gerne möchten die Kinder seine Ankunft erwarten, aber es geht nicht; allmählich muß an die Rückkehr gedacht werden. Doch es wird jetzt nicht der Weg durch den Ort gemacht, sondern an den Südanlagen vorbei geht‘s zum Steindamm.


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