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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Teil 11

Norderney Kurier (Serie erschien vom 04.07.2014 - 06.03.2015)

Badekarren der Kurverwaltung werden zu Wachpostenhäuschen umfunktioniert - Männer richten sich in Kaserne ein

Der erste große Wohnblock (von der Westseite her) des Kinderheimes "Kaiserin Friedrich" wurde von der Inselwache in Beschlag genommen und für die Norderneyer "Landsturmmänner" als Kaserne eingerichtet. Jeweils etwa bis zu 15 Männer mussten sich einen Schlafsaal teilen. Auch ihre persönlichen Sachen wurden hier aufbewahrt. Das war sicher nicht immer leicht, aber der "Spieß" hatte für die Einhaltung der Disziplin zu sorgen und die Kameradschaft trug ihren Teil dazu bei.

Von den Badekutschen der Kurverwaltung wurden die großen breiten Holzräder abmontiert und durch Kufen ersetzt. Diese ehemaligen Umkleidekabinen wurden jetzt als "Schilderhäuschen" benutzt. Es gab dem diensthabenden Wachposten Schutz vor der Witterung. An allen Außenposten der Inselwache wurden solche Wachpostenunterstände aufgestellt. Leider fehlte bei allen der auf der Insel aufgestellten Schilderhäuschen die auffällige Bemalung. Man hatte es hier bei der "Kurverwaltungs-Bemalung" belassen.

Das Bild oben rechts zeigt die Kaserne. Anzumerken sei noch, dass die Straße, die vor dem Wohnblock verläuft, die Haupteingangsstraße für das Seehospizgelände war. Von der Nienburgstraße aus kam man auf das Grundstück, die vorhandenen Straßen waren zu der Zeit schon gepflastert. Der große Stein-Quaderblock grenzt den Bürgersteig von der Fahrbahn ab. Alle 50 Meter lag so ein Sandstein. Der Haupteingang in die "Kaserne" ist seitlich (Westseite) und gut auf dem Bild zu erkennen. Unbefugte hatten dort bestimmt keinen Zutritt.

Unter den abgebildeten Personen sieht man auch einen Marine-Soldaten stehen, vielleicht war er beim Schneider, denn er trägt ein weißes Drilligzeug-Päckchen unter seinem linken Arm. Ganz links im Bild: der Maurer Johann Visser aus der Maybachstraße. Sie nannten ihn "Joffre". Sein markantes Gesicht sah dem französischen Marschall Joseph Joffre sehr ähnlich. Somit bekam er diesen Spitznamen und behielt ihn bis zu seinem Tod. Zu der Zeit bekamen Leute, je nach ihren "Besonderheiten", leicht einen Beinamen. Auch konnte man mit einem Beinamen die vielen Vissers, die Rass und so weiter leichter auseinanderhalten. Bei den älteren Norderneyern wird Johann Visser heute noch so genannt, wenn über ihn gesprochen wird - und "Joffre" kannte jeder.

Wo sich früher drei Kinder waschen konnten, standen nun zwei Männer.

Wo sich früher drei Kinder waschen konnten, standen nun zwei Männer. Es gab kaltes fließendes Wasser - damals schon ein bisschen Luxus - und zum Rasieren konnte es gar erhitzt werden.

Wachpostenunterstand an der Kaserne

Ein paar Soldaten vor einem der Wachpostenunterstände an der Kaserne. Die Straße, die vor dem Wohnblock verläuft, war die Haupteingangsstraße für das Seehospizgelände.

Postkarte

Auch die Karikaturisten waren jetzt am Werk. Solche Postkarten wurden auf Norderney in Umlauf gebracht, diese trägt einen Poststempel vom 21. Oktober 1917.

Blick in die Schneiderei

Blick in die Schneiderei (oberes Bild): Die Männer sind alle Norderneyer Handwerksmeister und haben ihre Gerätschaften von zu Hause mitgebracht. Nur das Material kam von der Verwaltung.

Bild unten: Sie kannten keine Noten. Das wichtigste Instrument war die Knopfharmonika. Viele Norderneyer spielten so ein Instrument. Die Lieder kannten sie auswendig. Die Führung war bemüht, dass bei den Männern keine "Langeweile" aufkommt, denn Langeweile ist das unwohle Gefühl, das durch erzwungenes Nichtstun hervorgerufen wird oder bei einer monotonen, unterfordernd empfundenen Tätigkeit aufkommen kann.

Sie kannten keine Noten


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