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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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8. Teil

Ostfriesischer Kurier (Serie erschien vom 16.03. - 29.06.2013)
Georg Kampfer hat den Fall Husius unter die Lupe genommen.

Von einem gestrandeten Schiff hatten die Norderneyer über 4.000 Eisenstangen geborgen (Teil 7). Die Aufteilung der Ware war allerdings mehr oder minder rechtmäßig zugegangen und wieder einmal hatten die Insulaner die Chance genutzt, ihren Vogt mit verdrehten Tatsachen zu verunglimpfen.

Die wahre Dimension dieses Zwischenfalls wurde jedoch erst deutlich, als die Ehefrau des abwesenden Fischers Rudolph Scholemann ihr Gewissen erleichterte, indem sie dem Vogt in Gegenwart des hinzugerufenen Pastors gestand, dass die Fischer nicht nur 280, sondern wahrscheinlich mehr als Tausend Eisenstangen unterschlagen hätten. Für die soziale Einstellung der Norderneyer spricht allerdings die Tatsache, dass diese Stangen nach einem bestimmten Schlüssel auf alle Haushalte aufgeteilt worden waren, was ganz nebenbei auch eine kollektive Verschwiegenheit zur Folge hatte. Keiner sagte etwas, alle wussten Bescheid - nur der Vogt und der Pastor nicht. Letzterer bezeichnete am 1. Juni die Unterschlagung der Stangen durch die Insulaner als eine Tatsache, die "so genau von ihnen secretiert (verheimlicht) worden, dass niemand von uns etwas davon gewahr werden können..."

"Aus freyem Willen"

Der Vogt berichtete dem Amt am 10. Juni: " ...weil alle Eyländer einander verwandt, auch alle Theil davon genossen haben, (es) daher leicht zu ersehen oder zu schließen (ist, dass hirvon niemand etwas aus freyem Willen gestehen will, es ist aber nicht zu zweiffeln. Rudolph Scholemans Frau und Wadde Jacobs werden schon so viel gestehen..."

Damit waren zwei Zeugen benannt. Dem Vogt allerdings wichtig, dass diese beiden "nicht mit den anderen zugleich zum Verhör angefordert würden, denn so die Bekenner denen anderen Eyländern kund werden, schweben solche in allzu großer Gefahr und würden aus Furcht für jenen woll nicht soviel wie sonst gestehen, daher dann auch diese hernach um Schutz werden zu bitten haben".

Das heutzutage aus Mafia-Kreisen bekannte Schweigekartell der "Omertà" funktionierte demnach auch vor 300 Jahren schon auf Norderney.


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