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Betriebe und Einrichtungen | Norderneyer Badezeitung30.06.2018 - 150 Jahre Norderneyer Badezeitung
"Mit 82 in den Ruhestand"
Am 11. Februar 2004 wurde ein letztes Mal die Badezeitung auf Norderney gedruckt. Um das Überleben der Inselzeitung zu sichern, wurde sie vom 12. Februar an im Norder Mutterbetrieb (Otto G. Soltau, Am Markt 6) gedruckt. Der Leser bemerkte es sofort. Die Zeitung erschien mit einer deutlich verbesserten Papierqualität: strahlend weiß und fest. Dadurch erhöhte sich auch die Qualität der Bilder. In einer Mitteilung von Verlag und Redaktion hieß es: "Technische Gründe und die nicht mehr tragbaren Herstellungskosten haben zu diesem Schritt geführt. Den Übergang vom Blei- zum Computerzeitalter konnte die Rotation noch meistern. Viele Arbeitsschritte und Fertigkeiten mussten unsere Mitarbeiter beherrschen, um die am Computer erstellten Zeitungsseiten auf die Druckzylinder dieser 82 Jahre alten Maschine zu übertragen. Doch die dafür erforderlichen Matern, Druckplatten und Bearbeitungsgeräte sind kaum noch zu beschaffen, weil sie ein Überbleibsel eines längst ausgestorbenen - und für frühere Zeiten erstaunlich ausgereiften - technischen Verfahrens sind, das Elektronik nur aus dem Zukunftsroman kannte.
Die Badezeitung ist die einzige Lokalzeitung in Deutschland, die mit ihrer geringen Auflage von täglich 2.200 Exemplaren ihre Selbstständigkeit und den Druck im eigenen Haus stets bewahren konnte. Sie bietet mit ihrer Berichterstattung direkt vor Ort und als Podium für viele örtliche Gruppen ausreichend Platz für aktuelles Geschehen, die Dokumentation örtlicher Aktivitäten und Initiativen sowie ein Spektrum vielfältiger Meinungsäußerungen. Dies ist durchaus nicht selbstverständlich. Das soll auch so bleiben.
Doch macht der Einbruch am Anzeigenmarkt allen Zeitungen, so auch uns, schwer zu schaffen, was auch mit zu dieser Druckumstellung führte.
Um das Überleben der Badezeitung mit ihrer 136-jährigen Tradition zu sichern, mussten Abläufe rationalisiert werden. Der Druck wurde in unsere Druckerei in Norden verlagert, wo er von heute an auf einer modernen Offset-Maschine in hoher Qualität entsteht."
Die MAN-Druckmaschine der Norderneyer Badezeitung wurde demontiert, in Segmente zerlegt und auf ihre (vor letzte Reise in das Gutenbergmuseum in Mainz transportiert. Dort lief dann wöchentlich einmal diese alte Rotation zu Schauzwecken. Mittlerweile hat sie die Maschinenfabrik Augsburg zur Ausstellungszwecken in ihr eigenes Haus zurückgeholt.
Am 13. August 2005 wurde das umstrukturierte Hallen- und Erlebnisbad "Welle" neu als Badehaus Norderney offiziell mit dem Niedersächsischem Ministerpräsidenten Christian Wulff eingeweiht. Am 1. Oktober wurden im Badehaus die "Feuerebene" und das Bewegungsbecken eröffnet. Damit waren alle Bereiche in Betrieb genommen.