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Betriebe und Einrichtungen | Seehospiz | 1886 - 1986 | Kinderleben - 1904Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)
Dann biegen sie ins Hospiz ein und werden in einen großen Saal, den Speisesaal, geführt, wo sie mit ihren Hüten und Ranzen und Paketen sich hinsetzen. Bald erscheinen dort mehrere Schwestern, andere als die, welche sie hierhergebracht; und eine von ihnen, mit einem Kreuz an einer silbernen Halskette, ruft einen jeden von den Ankömmlingen auf und übergibt ihn den anderen anwesenden Schwestern. Drei von diesen sammeln die Mädchen, und drei die Knaben um sich, und jeder von den Neuen bekommt eine Zahl, die Mädchen I oder III oder V, und die Knaben II, IV oder VI. Nachher hören sie, daß dies die Nummern der "Pavillons" oder der Abteilungen sind, in welche Oberschwester Martha, die mit der Kette um den Hals, sie verteilt hat. Und nun geht ein jedes in sein neues Heim, die Knaben zur Linken und die Mädchen zur Rechten.
Zu jeder Seite von dem großen Mittelgebäude, in dem der Herr Doktor wohnt, befinden sich drei ganz gleich gebaute Häuser, und das erste und das zweite haben auch einen Namen: "Pavillon Frauen-Hilfsverein" und "Pavillon Stadt Berlin". Im Erdgeschoß ist ein großer Saal mit vielen Tischen und Bänken und kleinen Böcken; an den Wänden hängen Bilder, und an den Seiten stehen einige Schränke, wo jedes Kind seinen Namen auf einer kleinen weißen Etikette verzeichnet findet. In diese, hört es, kann es seine Kleider und Sachen hineinlegen. Eine Treppe höher ist wieder ein großer Saal mit vielen hübschen Sprüchen an den Wänden; dort steht Bett an Bett, schön säuberlich hergerichtet und auch mit jedes Kindes Namen versehen. Dahinter ist ein Waschraum mit vielen Waschbecken und Fächern, in denen die Zahnbürsten und Kämme liegen, und wo die Handtücher hängen.