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Betriebe und Einrichtungen | Stadtwerke1989 - 100 Jahre Stadtwerke Norderney
Diese Verbesserungen wurden nicht zuletzt auch mit Unterstützung oder in Eigenverantwortung von der Gemeinde betrieben. Bis 1870 wurden die Geschicke der Gemeinde von acht sogenannten Landsmännern und dem Ortsvorsteher geleitet. Danach führte das preußische Drei-(hier Vier-) Klassenwahlrecht zur Bildung eines Gemeindeausschusses von zehn Mitgliedern. Der Gemeindevorsteher war zugleich Hauptverwaltungsbeamter der Gemeinde. Herausragende Persönlichkeiten unter den Gemeindevorstehern waren Paul Berg (1887-1895), Schlüter (1895-1904), Dr. Uhde (1907-1914).
Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde das Seebad geschlossen und der Bevölkerung damit die Existenzgrundlage entzogen. Notprogramme und Hilfsgelder halfen mit, den Krieg zu überdauern. Nach Kriegsende galt neben der Sicherstellung der Versorgungslage als wichtigstes Bestreben, das Seebad wieder zu eröffnen. Durch die Nachkriegsjahre wurde die Insel von ihren Bürgermeister Jann Berghaus (1918-1923) erfolgreich geleitet. Bis 1933 stand Carssen Lührs der Gemeinde vor.
Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges mußte das Seebad wiederum schließen. Norderney, militärisch stark gesichert, überstand den Krieg kaum zerstört. Die Bevölkerungszahl hatte sich durch eine große Anzahl von Flüchtlingen zunächst wesentlich erhöht; diese verließen die Insel zumeist schon recht bald. Der Fremdenverkehr konnte sich, wenn überhaupt, bei den allgemeinen Verhältnissen im zerstörten Deutschland, nur sehr langsam entwickeln. Auf Norderney waren die Einrichtungen des Seebades sowie auch einige Hotelbetriebe von der englischen Besatzungsmacht beschlagnahmt, die auf der Insel ein "Leave Center" einrichtete.
In den Aufbaujahren nach 1950 erfolgte die Ausweitung der Badestrände im Ostbereich der Insel, die Zulassung von Autoverkehr, die Modernisierung und Erweiterung der Kureinrichtungen wie auch der städtischen Anlagen und Einrichtungen. Norderney ist heute ein bedeutendes Nordseeheilbad mit 6.200 Einwohnern, mehr als 170000 Kurgästen und einer jährlichen Übernachtungszahl von 2,7 Millionen. Die Infrastruktur entspricht in der Energieversorgung, der Abwasserbehandlung sowie der Abfallentsorgung den heutigen Erfordernissen auf hohem technischen Niveau.