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Küstenschutz | Infoblatt 2001Untersuchungen zur Belastung des Deckwerkes
In den letzten Jahren gab es Anzeichen, dass die Funktion des Deckwerkes, auf Grund einer verstärkten Belastung durch Seegang, in Verbindung mit dem Alter einzelner Deckwerksteile und die schon bei leichteren Sturmfluten aufgetretenen Schäden, eingeschränkt sein könnte. Auch negative Veränderungen der Norderney als natürlicher Wellenbrecher vorgelagerten Sandriffe ließen vermuten, dass sich die Seegangsbelastung des Deckwerkes bei Sturmfluten erhöht hatte. Dieses war Veranlassung für den NLWK, die Wehrhaftigkeit des Deckwerkes im Bereich zwischen der Milchbar und dem Cafe am Nordstrand für den Fall des Eintrittes einer Bemessungssturmflut zu überprüfen. Der Sturmflutwasserstand liegt dann bei einer Höhe von NN + 5,00 m, d. h. an dem oberen Ende der unteren Promenade.
Schwerpunkte der Untersuchungen bilden hierbei die Ermittlung der Druckbelastung, des Wellenauflaufes und des Wellenüberlaufes am Deckwerk sowie eine Erkundung der Baugrundverhältnisse. Mit Hilfe von Computersimulationen war es durch hydronumerische Modellierung mit einem spektralen Seegangsmodell möglich, den Seegang und die Wellenhöhen vor Norderney und am Deckwerk für diesen Fall zu ermitteln. Die Belastungsdaten des Deckwerkes selbst lassen sich nur über hydraulische Modellversuche an einem maßstabsgetreuen Modell abbilden, für welches die Daten des Seegangsmodells als Eingangswerte dienten. Hierzu wurde das Norderneyer Deckwerk im Großen Wellenkanal des Forschungszentrums Küste in einem Maßstab von 1:2,75 naturgetreu aufgebaut, um die maßgeblichen Belastungen für den Bemessungsfall durch Belastung mit realen Wellen zu ermitteln. Der Große Wellenkanal besitzt eine Länge von 300 m, eine Tiefe von 7 m, eine Breite von 5 m und ist die größte Forschungseinrichtung dieser Art in der Welt.