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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Geleitwort

Die Pflege heimatlichen Kultur- und Volksgutes ist eine Aufgabe, die auf sehr verschiedenen Ebenen und vor allem in lebendiger Überlieferung betrieben werden kann. In besonderer Weise macht letztere den Menschen mit den Einzelerscheinungen und Eigenarten einer Landschaft und ihrer Bewohner in Vergangenheit und Gegenwart vertraut.Ein wichtiges Bindeglied ist hierbei die Folklore, wie sie sich von Generation zu Generation übertragen hat und weiter überträgt. Daß dabei Brauchtum, Sitte und gesellschaftliche Ordnungen nicht einfach Überkommenes für ihre Erhaltung zu sein brauchen und daß Traditionen nur dann leben, wenn sie weitergegeben und ständig fortgeschrieben, d.h. auch durch Neues ergänzt werden, zeigt die Volkstumspflege, wie sie vom Heimatverein Norderney seit 1926 auf der Insel betrieben wird. Diese Pflege stellt sich in einem Prozeß dar, der niemals endet. Seine schöpferische Kraft konnte bislang auch durch die Anfechtungen des Zeitgeistes nicht zerstört werden. Der Nordfriese Wilhelm Lobsien sagt hierzu in einem Dichterwort:

Heimat, oh Heimat, du Urquell du
Unserer tiefsten und heiligsten Mächte!
Alle belebenden Kräfte des Seins
Steigen herauf durch deine Schächte;
Du bist uns Frieden, du bist uns Schwert,
Du erst machst uns das Leben wert!

Diese Selbstbesinnung hat es eigentlich immer wieder und vor allen Dingen schon zu allen Zeiten gegeben. So ist Heimat nicht nur ein Besitz, den es zu bewahren gilt, sondern eine Aufgabe, die zu leisten ist. Heimat schirmt nämlich nicht ab. Sie ist ein Teil unserer Umwelt. Ohne sie sind enge Beziehungen zum Nachbarn, zu den benachbarten Ländern nicht denkbar. Die Vergangenheit liefert viele Zeugnisse von angeschlagenem Traditions- und Geschichtsbewußtsein, aber auch ebenso viele Beispiele für die Besinnung auf überlieferte kulturelle Werte. Immer wieder hat es Menschen gegeben, und sie wird es auch weiterhin geben, die sich bemühen, heimatliches Kultur- und Volksgut in Lebensform, Sprache oder Folklore zu bewahren.

So hat auch die Entstehung des Norderneyer Heimatvereins ihre Wechselbeziehungen, deren Wurzeln tiefer greifen, als es ein Gründungsjahr aussagen kann. Heimatsinn und Heimatliebe haben schon immer die Menschen auf der Insel zusammengeführt. Denn jede Gegenwart wird durch ihre Vorgeschichte geprägt.

Wies einst das Wohnen auf der meerumspülten Insel den Friesen für mehrere Jahrhunderte zum Broterwerb auf die See, so findet heute der InscIbcwohner im Fremdenverkehr die lohnendere Beschäftigung. Bei allen Wandlungen und Entwicklungen hielt sich dennoch inselspezifisches Volksgut in Sprache und Sitte, Kunst und Lebensart in einem höchst geschlossenen organischen Rahmen und blieb auch in seiner Mischung gegenüber dem ostfriesischen stets ausgewogen. Diese lebensnahe Ausdeutung findet dabei ihren besonderen Niederschlag in dem Liedgut und in den Volkstänzen der Insel, wie beides vom Norderneyer Heimatverein gepflegt und erhalten wird.

Nordernever Handelsschiff zur hannoverschen Zeit.Darüber ein chronistisches Bild zu vermitteln, ist das Bemühen dieser kleinen Broschüre. Es ist aus vielen Mosaiksteinchen zusammengesetzt, die den Archivunterlagen und den Protokollaufzeichnungen des Heimatvereins, dem Stadtarchiv und der "Norderneyer Badezeitung" entnommen sind. Dieses Bild kann nicht vollständig sein in der Erwähnung von Namen und Personen sowie aller Daten. Ihre Erfassung hätte den Informationscharakter dieser Schrift gesprengt, die auch den Inselbesucher ansprechen und verständlich sein will.

Norderney, im Dezember 1976
Günther Barty


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