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Insel Norderney

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Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)

Dann tritt ein Elefant auf, den August auf die Bühne führt, und nach im kommt eine junge Dame, die auf dem Elefanten reiten möchte. Der Anblick der Dame wirkt bei allen, besonders bei den Mädchen, zwerchfellerschütternd. Die "Dame" ist natürlich ein Junge, der sich von einigen Mädchen Hut, Schirm und Tücher erbeten und sich damit ausstaffiert hat. Nun tänzelt er mit seinem Sonnenschirm herum, ahmt die Stimmen der Mädchen nach, und will dann auf dem Elefanten reiten. Der ist von zwei Sechsern auch so täuschend, als es ihnen möglich war, nachgemacht worden und läuft nun auf der Bühne herum. Die Dame versucht ihre Reitkunststücke; mit August‘s Hilfe klettert sie zum großen Gaudium der kleinen Zuschauer auf das Tier, das sich dann zur noch größeren Freude in zwei Stücke teilt und die Dame auf den weichen Sand wirft!

Nun ist Pause. Die Bühne wird in Ordnung gebracht, sogar einige Requisiten werden errichtet, unter anderm auch eine Bank aus Sand, die allerdings nach jedem Akte sehr reparaturbedürftig ist. Dann beginnt das Stück, ein "großes Liebesdrama", das in Berlin spielt und von zweien handelt, die sich gerne haben möchten und sich nicht kriegen können. Woher die Jungen das alles haben! Als echtes Drama aber darf es auch des tragischen Höhepunktes nicht entbehren; im Grunewald kommt es zur Katastrophe, indem nach etlichem mißglückten Versuchen die Pistole knallt und ihre Opfer in den Sand streckt. Am wirksamsten ist der Schluß, wo die Eltern das tote Paar finden und es fragen: "Seid ihr alle beide tot?" "Ja!" rufen mit tiefer Grabesstimme die beiden, worauf dann auch Vater und Mutter tot hinfallen.

Lebhaftes Beifallklatschen von seiten des dankbaren Publikums lohnt die schauspielerischen Sechser, namentlich diejenigen, die so natürlich, ja oft zu natürlich, die weiblichen Rollen gespielt. Der Beifall macht neuen Mut, und bald geht vor einem neuen Publikum dieselbe Vorstellung von statten. So unermüdet sind Spieler wie Zuschauer, daß ihnen das Zeichen zum "Antreten" sehr ungelegen kommt. Aber es ist gleich halb ein Uhr, also allerhöchste Zeit, um nicht zu spät zum Mittagessen zu kommen.


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