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Betriebe und Einrichtungen | Seehospiz | 1886 - 1986 | Kinderleben - 1904Kinderleben - Seehospiz Kaiserin Friedrich zu Norderney (1904)
Das es währenddem sehr ruhig im Saale ist, kann niemand behaupten; wenn das Gesumme aber gar zu lebhaft wird, dann ruhft Schwester Martha wohl ein "Ruhig" dazwischen; das hilft, oft zwar auch nicht allzulange! Dann giebt‘s für gar zu vorlaute Buben und allzu geschwätzige Mädchen ein radikales Mittel, das heißt‘s: "Stell dich in die Ecke!" Und wer so vor aller Augen als Plaudertasche am Pranger steht, ist gewöhnlich kuriert.
Da öffnet sich die Tür, alle stehen von ihren Plätzen auf: Herr Doktor kommt! Die kleinen Vierer-Jungen und Dreier-Mädchen strecken ihm ihre Hände entgegen; er kann sie kaum alle ergreifen, so viele sind‘s. Dann spricht er mit der Oberschwester und einer oder der andern Schwester, fragt auch wohl hier und da ein Kind, wie es ihm schmeckt, und geht wieder, wobei sich dieselbe Prozedur wie bei seinem Kommen abspielt. Mittlerweile sind alle mit Essen fertig. Die Teller werden wieder abgeräumt, Gabeln und Messer und Löffel gesammelt und in große Körbe gelegt, die Servietten gefaltet und fortgenommen, bis alle Tische schön sauber und ordentlich aussehen. Und wenn dann alles ruhig ist, gehts wieder hinaus aus dem Saale und fort in den Spielsaal oder ins Freie.