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Vereine | Heimatverein | 50 Jahre HeimatvereinDaneben machten sich die ersten Ansätze eines Fremdenverkehrs bemerkbar. 1797 erfolgte die Gründung der Seebadeanstalt Norderney, des ersten deutschen Seebades an der Nordseeküste. Damals zählte die Insel 563 Einwohner. Darunter waren allein 52 Witwen, deren Männer auf See geblieben waren. Allerdings brachte auch die neue Erwerbsquelle, die sich mit dem Fremdenverkehr für Norderney auftat, dem noch bis zu diesem Zeitpunkt in sich abgeschlossenen Fischer- und Schifferdorf völlig andere wirtschaftliche Impulse und gab dem bis dahin mit Seeschiffahrt und Fischerei verbundenen Inselleben ein sich veränderndes Äußeres.
In den napoleonischen Kriegen - Norderney war von 1807 bis 1813 zuerst holländisch, dann französisch besetzt - gingen fast alle auf der Insel beheimateten Schiffe verloren. Der Badebetrieb kam ebenfalls zum Erliegen. Die Bevölkerung verarmte völlig und war gezwungen, zur Fischerei zurückzukehren, weil die Fischerfahrzeuge billiger zu bauen und zu besetzen waren als die größeren Frachtschiffe. So entstand eine bedeutende Fischereiflotte auf der Insel. Dazu legte der mit 19 Jahren erblindete hannoversche Kronprinz und Herzog von Cumberland, später König Georg V. den Grundstein für Norderneys führende Rolle als Nordseeheilbad, als er 1836 die idyllische Fischerinsel zu seiner Sommerresidenz erwählte.
Führend wurde Norderney neben Finkenwerder, Altenwerder, Blankenese und Helgoland auch in der damaligen deutschen Hochseefischerei. Schellfisch und Scholle waren die beiden Arten, deren Fang die Inselbewohner in erster Linie betrieben. Jedoch erstreckte sich die Fischerei auch auf Kabeljau, Rochen, Steinbutt, Aal, Makrelen und Seezunge. Eine etwas untergeordnete Bedeutung hatte auch der Fang von Krabben (Granat), Miesmuscheln und Austern sowie die Schillgräberei.