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30.06.2018 - 150 Jahre Norderneyer Badezeitung

Ein verspätetes Jubiläum - Würdigungen

Das eigentliche 50-jährige Jubiläum der Norderneyer Badezeitung fiel 1918 kriegsbedingt aus. Und so nahm denn die Geschäftsleitung das 60-jährige Bestehen zum Anlass einer rückblickenden Sonderveröffentlichung am 1. Januar 1932. Diese 60 Jahre bezogen sich nicht auf das erstmalige Erscheinen 1868 sondern auf das Wiedererscheinen der ersten Ausgabe nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1872.

Hermann Heykamp war mittlerweile seit 30 Jahren der Geschäftsführer und Chefredakteur der Badezeitung und Anzeiger. Er bedankte sich beim langjährigen technischen Personal und setzte auf das Prinzip Hoffnung: "Und nun mit frischem Mut hinein in ein weiteres Jahrzehnt der Tätigkeit! Hoffentlich gibt es für unser Vaterland und unsere liebe Insel Norderney bald bessere gesündere Zeiten. Das ist der sehnlichste Wunsch des Schriftleiters beim Eintritt in den 61. Jahrgang der Norderneyer Badezeitung."

Es folgte das Grußwort des Regierungspräsidenten Jann Berghaus der in früheren Jahren Bürgermeister und Lehrer auf der Insel gewesen war. Er würdigte die Badezeitung als Spiegel des Alltags: "Welch eine Wandlung im Laufe der 60 Jahre! Die ältesten Einwohner denken noch an die Zeit der blühenden Fischerei ... Der Übergang im wirtschaftlichen Leben zum fast ausschließlichem Badebetrieb stellte die Gemeinde auf eine nur schmale Grundlage das erfuhren wir in erschütternder Weise im Weltkriege. Aber auchaus dieser Not sind wir befreit. Ein neues Aufblühen kaum erwacht - und schon greift die Weltkrise wiederum auf das schmerzhafteste in jedes Haus! Auch von dem allen gibt die Norderneyer Badezeitung ein getreues Bild in ihren Spalten. Die Zukunftsaufgaben der Zeitung sind klar gezeichnet. Sie muss mit aller Liebe die Beziehung zum deutschen Volk und Vaterland pflegen und alles Wesentliche der großen Zeitereignisse in jedes Haus tragen. Im wirtschaftlichen und geistigen Inselleben darf nichts geschehen was nicht ein klares Echo in der Badezeitung findet. Der Anzeigenteil wird nach wie vor ein Zeugnis sein wie Menschengeschlechter kommen und gehen."

Jann Berghaus würdigte zugleich den Schriftleiter für seine schwere Arbeit mit dem oftmaligen Anspruch es allen Leuten recht zu machen. Das gehe natürlich nicht. "Ein Unmögliches! Aber das weiß jeder Leser Onkel Hermann lässt auf sein Blattje nichts kommen." Die Zukunft werde sein wie die Vergangenheit.

Die Zuversicht von Jann Berghaus sollte schon bald herb durch die Nationalsozialisten getrübt werden.

Bürgermeister Carssen Lührs erinnerte sechs Jahrzehnten später an die Veränderungen auf der Insel: Norderney bestand als die Badezeitung ins Leben trat nur aus den Straßen um die Kirche und den anschließend östlich gelegenen Häuserreihen. An großen Gebäuden waren im Jahre 1870 nur das Conversationshaus und das große Logierhaus vorhanden. Nördlich der Kirchstraße und der Langestraße standen keine Häuser. Da wo die Kaiserstraße und Friedrichstraße sich hinziehen sah es ungefähr so aus wie jetzt im Nordhelm. Leider musste die Badezeitung immer wieder feststellen dass die wirtschaftlichen Verhältnisse auf der Insel nach dem Zurückgehen der Fischerei abgesehen von einigen guten Badezeiten (Gästejahre) wie zum Beispiel 1911 nicht immer erfreulich waren. Die schwersten Zeiten für die Badezeitung wie für die ganze Insel waren wohl die Jahre des Ersten Weltkrieges die Nachkriegsjahre und die Inflationszeit. Sie werden nur übertroffen von der gegenwärtigen Krise unter der nicht nur Norderney und Deutschland sondern die ganze Welt leidet."


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