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1886 - 1986 Seehospiz "Kaiserin Friedrich" Norderney
Schon am 14. Januar 1882 bewilligte Kaiser Wilhelm 1. auf Vorschlag von Reichskanzler Fürst Bismarck die Förderung der Errichtung von Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten. Aus dem kaiserlichen Dispositionsfonds wurden 250.000 Mark zum Bau einer "Großen Nationalen Musteranstalt" in Norderney zugesagt. Doch ganz ohne Bedingungen gab es diese Zusage nicht. Sie galt nur, wenn der "Verein für Kinderheilstätten an den Deutschen Seeküsten" von sich aus die gleiche Summe aufbringen würde, damit die Baukosten die auf 500.000 Mark veranschlagt waren, auch gesichert wären. Ausgerechnet im gleichen Jahr, am 16. Dezember, verstarb völlig unerwartet Prof. Beneke.
Neuer Vorsitzender des Vereins wurde Minister Dr. Krüger, der das Werk Benekes tatkräftig fortsetzte. Sollte die finanzielle Förderung des Kaisers für das Bauvorhaben auf Norderney nicht aufs Spiel gesetzt werden, so galt es, schnellstens die erforderlichen Eigenmittel aufzubringen. Neben namhaften Spenden leistete den entscheidenden Beitrag dazu eine vom Preußischen Staatsministerium genehmigte Lotterie. Die verkauften 700.000 Lose brachten nicht nur das dringend benötigte Geld in die Kassen des Vereins, sie haben auch den Namen und die Zielsetzung des Vereins in ganz Deutschland bekannt gemacht.
Nun konnte der Bau auf Norderney beginnen. Nach den Plänen von Prof. Beneke und Baurat Nienburg aus Oldenburg entstanden, den Forderungen des Kaisers entsprechend, sechs Häuser, damals "Pavillons" genannt, für je vierzig Kinder. Hinzu kam ein großer Speisesaal, die Küche, das Badehaus und die Waschküche. In jedem Kinderhaus war im Erdgeschoß ein Speisesaal als Tagesraum. In der ersten Etage befand sich jeweils ein großer und ein kleiner Schlafsaal.