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1986 - 100 Jahre Haus Ihnken, Damenpfad

Alles nur für die Kurgäste

Die damaligen Aufsichtsbediensteten der Kurverwaltung, auf der Insel "Grön Kerls" genannt, handelten nach dem Grundsatz: "Alles nur für die Kurgäste!" Und da sie diese Vorschrift nach eigenem Ermessen ausweiteten, waren sie je nach Dienstauffassung mehr oder minder bei der Inseljugend gefürchtet. Zu den Staatsbad-Bediensteten, die sehr auf Ordnung achteten und so "leicht nichts durchgehen ließen", gehörte Friedrich Lauszat. Er war in dieser Beziehung viele Jahre die "Respektsperson" auf der Insel. Seine Härte und Unnachgiebigkeit gegenüber allem, was gegen die gute Ordnung eines Kurortes und Heilbades verstieß, war sprichwörtlich. Und so ranken sich um sein Wirken - heute bei vielen Auswüchsen auf der Insel wieder herbeigesehnt - manche Anekdoten und Geschichten.

Aufsicht auch im Winter

Wie sehr sich die Zeiten vor einem halben Jahrhundert in vielen Dingen mit der heutigen gleichen, davon gibt ein von Friedrich Lauszat im Jahre 1935 gestellter Antrag Zeugnis, ihm sein während der Sommermonate gezahltes Gehalt auch für die Wintermonate zu bewilligen. Als Gründe dafür führte er u.a. an, daß "es durch die gegenwärtige außerordentliche Bautätigkeit notwendig geworden sei, die Kuranlagen ständig zu bewachen." Die fremden, hier unkundigen Arbeiter würden die durch die Anlagen führenden Fußwege nicht genügend beachten, um schneller zu ihrer Arbeitsstätte zu gelangen. "Es ist deshalb erforderlich, von morgens früh bis zum späten Abend die Kuranlagen usw. zu bewachen." Eine weitere Mehrarbeit würden die zahlreichen Kinderheime verursachen, "die auch in den Wintermonaten - belegt sind und nicht weniger als 1500 - 2000 Kinder beherbergen." Es gehöre viel Geduld und Geschick dazu, wie Friedrich Lauszat schreibt, "diesen großen Kinderverkehr in den Anlagen und Dünen zu überwachen und alles in friedliche Bahnen zu lenken," weil die Kinder manchmal wochenlang des schlechten Wetters wegen nicht an den Strand könnten und sich in den Anlagen und Dünen aufhalten würden. Weiter beklagt sich Friedrich Lauszat, daß er durch die im Frühjahr neu eingeführte Müllabfuhr viele Schwierigkeiten bekommen hätte. "Die meisten Hausbesitzer haben bis jetzt noch immer zu wenig Mülleimer und verfügen nicht über die vorgeschriebene Zahl." Viele von ihnen würden versuchen, "irgendwo in den Dünen den Müll abzuladen. Infolgedessen muß ich sehr wachsam sein, damit die Dünen nicht verunstaltet werden."

Aufsichts-Anweisung

Aber auch die Kurverwaltung verlangte von ihren damaligen "Grünröcken" eine strenge Aufsicht. Jeder Kurgast-Beschwerde mußte sofort nachgegangen werden. Beispiel dafür möge folgende, im Jahre 1936 an Friedrich Lauszat ergangene Anweisung sein: "Es wird von Kurgästen Klage darüber geführt, daß Gäste am Strand und auf der Strandpromenade in einem Anzug erscheinen, der zu beanstanden ist. Wir bitten festzustellen, ob Gäste sich am Korbstrand und den anderen Strandanlagen derart entkleiden, daß wir eingreifen müssen und bitten darüber umgehend um Ihren Bericht. Zwischen 5 und 6 Uhr nachmittags soll beispielsweise am Weststrand auf einer Bank der Promenade vor der Villa Mathilde ein älterer Gast sitzen, dessen Anzug Aufsehen erregt".


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