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Insel und Küste | Norderney erzählt"Aber gaans langsom!"
Ein kleiner Schlepper, einer von denen für die Westentasche, hatte sie an Backbord längsseits, die Schute. Auf der Brücke, einem Bauwerk wie ein Kinderstall, stand der Alte, lang und dünn, ein Bild der Vorsicht und des Abwartens. Er fuhr schon lange mit gestoppter Maschine. Während er sich mit seiner Schute längsseits dem Schiff näherte, legte er sein Ruder hart Steuerbord und rief in Ermangelung eines Maschinentelegrafen zum Maschinenraum hinunter: "Lüttjin Slag vöruut - aber gaaans langsom!" Die Antwort des Maschinisten konnte man noch gerade eben verstehen: "Lüttjin Slag vöruut - gaaans langsom."
Der Alte legte sein Ruder von Steuerbord nach Backbord und führte dann mit seinem Maschinisten unter mehrmaligem Hin- und Herkurbeln des Ruders durchs Sprachrohr folgenden Dialog: "Stop! 'n lüttjin Slag torürg - aber gaaans langsom!" - Stop! Langsom torürg." - Der Alte: "Stop! 'n lüttjin Slag vöruut - aber gaaans langsom!" - Die Wiederholung aus dem Maschinenraum ließ nicht auf allerbeste Laune schließen. - Dann wieder der Alte: "Stop! Noch 'n lüttjin Slag torürg - aber gaans langsom!" Der Maschinist wiederholte und drehte wirklich ganz langsam. "So. - Stoopp! Lüttjin Slag vöruut - aber gaaans langsom!" - Da tauchte eine rote, schweißbeperlte Glatze aus dem Maschinenoberlicht auf, und man hörte deutlich: "Du kannst mi fix mal . . . aber gaaans langsom!"