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Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Kreatives Insel-Urgestein

KULTUR Eigenkompositionen sind ein Merkmal von "Performance" – Die Band besteht seit 40 Jahren

Kurz bevor das Jahr zu Ende geht, verdient ein Jubiläum seine Aufmerksamkeit: Die Norderneyer Band "Performance" feiert einen runden Geburtstag, den 40., um genau zu sein.

Band-Leader Holger Reising sagt selbst von der Band, dass sie ein "kreatives Urgestein" der Insel ist, deren Alleinstellungsmerkmal, zumindest unter den insularen Musikergruppierungen, die Eigenkompositionen sind. Reising gehört neben Fred Braun zu den Gründungsmitgliedern. Die beiden stellten Performance 1980 auf die Beine. Seitdem hat die Gruppe Bestand. Braun und Reising waren zuvor als Duo auf der Bühne anzutreffen. "Performance covert als einzige Norderneyer Band keine Fremdsongs, sondern spielt seit ihrem Bestehen ausschließlich Lieder abseits des Mainstream, die sie selbst komponiert und getextet hat", schreibt Reising über den Musikerzusammenschluss.

"In ihrer stürmischen Anfangsphase experimentierte die Band mit komplexen Harmonien und vertrackten Rhythmen. Daraus entwickelten sich Lieder von 30-minütiger Länge und der unverwechselbare Performance-Stil, der die Musik der Gruppe bis heute prägt", so der Bandgründer weiter. Ebenso anspruchsvoll wie ihre Musik sei der Plan der Band, ihre Songs aufzunehmen. "Denn während Musikaufnahmen in heutiger Zeit durch digitales Equipment vergleichsweise einfach in jedem Wohnzimmer erstellt werden können, stellte dies in der damaligen analogen Zeit eine echte - technische und finanzielle - Herausforderung dar und machte bei hohem Qualitätsanspruch stets den Gang in ein teures Profistudio erforderlich." So fand im Jahr 1982 das erste Studioprojekt von Performance im Studio der seinerzeit angesagten Neue Deutsche-Welle-Band Jawoll ("Ich fahr Taxi") aus Kassel statt. Reising schwelgt in der Erinnerung: "Den Kontakt hatte der Studiomanager von Otto Waalkes Rüssl-Studios hergestellt. Dort verbrachte die Band die spannendsten Tage ihres bisherigen Musikerlebens und nahm einige Songs auf, von denen es das Lied ´City Lights´ bis zum Norddeutschen Rundfunk schaffte und dort Airplay auf NDR 2 bekam."

Zur kreativen Weiterentwicklung von Performance und ihren Songs trug nach eigener Aussage nicht zuletzt auch der Kontakt zu dem bekannten deutschen Rockmusiker und Studiobetreiber Frank Bornemann (Hannover) von der Artrock-Band "Eloy" bei, auf dessen Rat sich die Band in ihren neuen Liedern etwas geradlinigeren Strukturen zuwandte, ohne dabei allerdings den typischen Sound der Band mit ihren teilweisen bissigen Texten in Frage zu stellen.

Weiteres Jubiläum

"Unsere neuen Stücke nahmen wir dann im Studio des deutschen Rockmusikerverbands in Lüneburg auf. Dort wurden wir von dem zu jener Zeit für seine Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg bekannten Produzenten Birger Holm begleitet", erinnert Gitarrist Reising sich. Die Entwicklung der Band erfuhr zunächst einen Dämpfer, als einige Bandmitglieder die Insel aus beruflichen Gründen verließen. Zum Glück sei es aber gelungen, neue talentierte Norderneyer Musiker zu gewinnen, die Performance mit ihrer Kreativität und musikalischen Brillanz neue Perspektiven eröffnet hätten und bis heute die Treue hielten.

Die jetzige Besetzung von Performance besteht seit mittlerweile fast 20 Jahren und feiert mit den Mitgliedern Claus Kniephoff (Drums), Stephan Krause (Gitarre), Julian Ipsen (Bass), Holger Reising (Gitarre, Gesang) und Gerrit Visser (Keyboards) daher ein weiteres, kleines, Jubiläum. Während ihres mittlerweile 40-jährigen Bestehens hinterließen Performance nach ihrer eigenen Einschätzung einen musikalischen Fußabdruck bei zahlreichen Konzerten, drinnen wie draußen, auf dem Festland und natürlich auch auf der Insel. Hier betrat die Band zuletzt im August 2019 beim Norderneyer Musikfest die Bühne. Seitdem ist es ruhig um sie geworden, in diesem Jahr bedingt durch einen namhaften Virus. Mit zahlreichen gagenfreien Auftritten für wohltätige Zwecke engagieren sich die Musiker außerdem für soziale Belange ihrer Heimatinsel.

Reising, so verrät er, nutzt die derzeitige "Corona-Zwangspause" für neue Lieder. "Damit der Nachschub an neuen Songs aus eigener Feder nicht abreißt." Aus Mitmusikern seien in all den Jahren längst dicke Kumpels geworden. "Die Spielfreude ist ungetrübt und ein Ende noch lange nicht in Sicht."

Performance

Claus Kniephoff, Stephan Krause, Julian Ipsen, Holger Reising und Gerrit Visser (v. li.)

Bericht aus der NBZ 29.12.2020


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