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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Bürgermeisterwiese / Onnen-Visser-Platz

Warum heißt die Bürgermeister Wiese, Bürgermeister Wiese?
Eine Hypothese (Vermutung) zur Namensgebung der ehemaligen Meierei Wiese.

Nachdem um 1960 der Meiereibauer Klaas de Boer, die landschaftliche Nutzung der Meiereiwiesen für die Milchwirtschaft aufgegeben hat, wurden die Wiesenflächen für andere Zwecke genutzt. Ab 1962 übernahm die Familie Junkmann den Betrieb und machte aus dem landwirtschaftlichen Betrieb eine Reitschule mit einem Reiterhof.

1948 hat der Gartenbauverein Norderney eV. das erste Inselvolksfest mit Schaustellern vom Festland auf dem ehemaligen Sportplatz, welcher auf der anderen Straßenseite gegenüber der heutigen Bürgermeister Wiese lag, organisiert. Dieses Fest mit Karussells, Imbiss-Buden usw. war vielen Norderneyern in stetiger Erinnerung.

Von 1956 bis 1974 war Willi Lührs (SPD) Bürgermeister der Stadt Norderney. In der Zwischenzeit wurde um 1960 das Gewerbegebiet und die Wohnsiedlung am Fischerhafen gebaut. Im Sommer kam der erste Autoskooter-Betrieb für 30 Tage nach Norderney und hat sich auf der Wiese zur Lippestr. hin etabliert. Bgm. Lührs Anliegen war zu der Zeit, die Wiese zu einem Bolz- und Kinderspielplatz für Jugendliche herzurichten. Hierbei kam es innerhalb von Ratssitzungen zu heftigen Diskussionen. Um den Begriff der Meierei-Wiese bei den Debatten festzulegen, (immerhin gab es viele Wiesen, die der Meierei zugerechnet wurden), hatte ein Ratsherr, vielleicht auf einer "Grogsitzung" (letzte Ratssitzung am Ende eines Jahres) die Idee, die Wiese, die immer wieder im Gespräch war, "Börgmester-Wies" zu benennen. Amtlich wurde die Namensgebung nie gemacht, und jeder Insulaner weiß, bei Spitznamen (Ekelnamen) sind die Norderneyer schnell bei der Hand. Sicher so auch in diesem Fall.

1974 verstarb Willi Lührs und Heinz-Ludwig Salverius (SPD) wurde neuer Bürgermeister der Insel. Bgm. Salverius und seine SPD-Fraktion wollte dem Verstorbenen für seine sozialen Verdienste, eine bleibende Erinnerung bei den Norderneyern erhalten. Hierbei wurde zunächst der Vorschlag gemacht, ihm die Wiese zu widmen. In der Zwischenzeit ist um 1977 die Verbindungsstr. von der Jann-Berghausstr. zur Nord-Helmstr., welcher früher nur ein breiter Weg war, fertig geworden. Nach div. Diskussionen einigte man sich, die neue Straße "Bürgermeister Willi-Lührs-Straße" zu benennen, und so blieb der Wiesenname bis heute "Bürgermeister-Wiese." Die Straße ist amtlich geworden aber im Volksmund bleibt die ehemalige Meierei-Wiese "Bürgermeister Wiese".

So wie ich das hier geschildert habe, wurde auch der Name des Onnen-Visser-Platzes durch ein Wort eines Ratsherrn festgeschrieben. Zum Ende des Jahres 1972 wurde auf einer Grogsitzung in gemütlicher Runde aller Partei-Fraktionen, wieder einige Vorschläge für den Namen des neu geschaffenen Platzes gemacht, auf denen man sich nicht einigen konnte. Dann stand ein alter Norderneyer (Name ist heute unbekannt) auf und sagte:

"Wi sünd doch al Nörderneers, laaten wie uns de Plaatz doch Onnen-Visser-Platz nömen."

Der Name wurde dann einstimmig angenommen und amtlich festgeschrieben.

Der Sinn für beide Namensgebungen war, es sollte an die Norderneyer Zusammengehörigkeit und Heimatverbundenheit erinnert werden, weil zu der Zeit schon eine Überfremdung zu sehen war. Die Hochhäuser und auch das neue Haus Iderhoff stand schon. Andere Zweitwohnungshäuser wurden immer mehr sichtbarer und gebaut.

Für die Nutzung der Wiesen-Grünfläche wurde ein eigenes Gesetz von der Stadtverwaltung aufgestellt. Der Kirmes-Jahrmarkt, der in den letzten Jahren dort stattfand, darf heute nur für 11 Tage im Jahr betrieben werden. Heute in 2016 wird die Grünfläche auch als Parkplatz für Automobile der Gäste bereitgestellt.

Ich hoffe, dass ich mit meinen Recherchen über die Wiese etwas in die Nähe der Wahrheit gekommen bin. Nach der Logik und der Mentalität der damaligen Ratsmitglieder, könnte es so gewesen sein. Zurzeit weiß es auf Norderney keiner, wie der Name zustande gekommen ist. Als interessierter Bürger an die Norderneyer Vergangenheit habe ich mich verantwortlich gefühlt, die Sachlage etwas zu beleuchten. Leider gibt es heute die sogenannten "Grogsitzungen" am Ende eines Jahres nicht mehr. Vielleicht wird es nach der Kommunal-Wahl im Herbst zum Jahreswechsel 2016 wiedereingeführt. Nur durch Einigkeit aller Verantwortlichen hat unser schönes Eiland eine Zukunft.

Bonno Eberhardt, sen. - Norderney im Juli 2016


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