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Norderney Kurier (Serie erschien vom 03.03.2017 - 25.08.2017)

Teil 9 - (19.05.2017)

Fokus liegt auf Atmung und Bewegung

Eine Energietankstelle für Geist und Körper bietet der TuS Norderney an jedem Montagabend um 20 Uhr im Tanzraum in der Turnhalle an der Mühle an. Dann trifft sich eine kleine Gruppe unter der Obhut von Roland Gottschalk und Paul Rass zu einer Stunde Qigong.

Neben Yoga und Taijiquan hat sich das Qigong in den letzten Jahren zur bekanntesten Übungsmethode aus Fernost in Deutschland entwickelt. In sehr vielen Fachkliniken und Einrichtungen zur Rehabilitation gehört Qigong zum festen therapeutischen Angebot.

Die Lebensenergie ist die Basis der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und der Akupunktur. Neben Haut, Muskeln, Nerven, Sehnen und Knochen gibt es in der TCM ein zusätzliches System: die Meridiane. Das sind Leitbahnen,die den gesamten Körper durchziehen. Der Mensch ist "rundum" gesund, wenn das Qi (die Energie) ohne Blockaden fließen kann (Gong bedeutet sinngemäß: der Weg). Die westliche Schulmedizin spezialisiert sich darauf, alle Vorgänge zu untersuchen und zu definieren. Die östliche Welt dagegen neigt eher dazu, die Dinge als ganzheitliches Wechselspiel zu betrachten.

Symbol für dieses Welt-bild ist das wohl bekannteste Konzept Chinas: Yin und Yang. Alles hat zwei Seiten, die voneinander abhängig sind. Beispielsweise wandelt sich der Tag (Yang) zur Nacht (Yin) und die Nacht wiederum zum Tag. Das Prinzip von Yin und Yang wird auch im Qigong genutzt, um heilsame Prozesse anzuregen. Dabei sollen körperliche und geistige Disharmonien ausgeglichen werden. Das Mittel dafür sind sinkende und steigende, öffnende und schließende Bewegungen beim Laufen und im Stehen (bewegtes Qigong).

"Aufgeschlossen muss man sein für die TCM und sich darauf einlassen", meint Paul Rass. Vorreiter für die Abteilung Qigong im TuS sei Guido Pehring gewesen, erzählt Gottschalk, durch die Teilnahme bei ihm hätten Rass und er die Übungsreihen erlernt. Kontinuierlich seit Beginn nehmen drei bis zehn Personen das Angebot an. In den letzen Jahren seien keine neuen dazugekommen, was er sehr bedauere, sagt Gottschalk.

Zum Einstieg in die Stunde macht Paul Rass Lockerungsübungen mit den Teilnehmern, um die Meridiane zu mobilisieren und keinen Stau aufkommen zu lassen. "Der Fokus liegt auf Atmung und Bewegung", stellt Gottschalk dar. Ein tiefes Ein- und Ausatmen soll die Lungen reinigen. "Einmal noch durchatmen, die schlechte Luft und alle negative Energie müssen raus", motiviert Rass die Frauen und Männer. Es käme nicht auf die Exaktheit einer Bewegung an, sondern darauf, die Grundform dieser zu erkennen, führt Gottschalk aus.

"Einmal den Mond umarmen": Mit Fantasie vermag der Außenstehende den Sinn einer tiefen Bauchatmung darin erkennen. Um sich mit "dem Wind, der den Lotus bewegt" vertraut zu machen, bedarf es vieler Wiederholungen, verrät Gottschalk schmunzelnd. "Die Luft sollte wie ein Ball getragen werden", so umarme man das Chi.

Die fließenden, langsamen Bewegungen erfolgen im Rhythmus der Atmung. Ein Riesenspektrum an Entspannungs- und Kräftigungsübungen sei im Qigong gegeben, erklärt Gottschalk, sie beschränkten sich auf ein gewisses Maß. Mit zusätzlichen Gewichten gingen die Leiter zögerlich um, da man den Körper ohne Hilfsmittel besser spüren und neu kennenlernen könne. Sanfte Klänge, zum Beispiel Entspannungsmusik von Arnd Stein, tragen zu einer sehr angenehmen Atmosphäre am Montagabend bei.

Eine Basisübung des stillen Qigong, "der Kleine Energiekreislauf", kann sogar im Sitzen praktiziert werden. Zunächst werden die Hände gerieben, bis sie fast kochend heiß sind. Gesicht und Hals werden ausgestrichen, und mit den Fingerkuppen wird das gesamte Ohrläppchen zur Durchblutungsförderung massiert. Danach fühle sie sich immer wie ausgewechselt, bemerkte eine Teilnehmerin. Und am Schluss der Stunde bestätigten die Teilnehmer, dass man "wunderbar runterkommt".

Auf Dauer stärke man durch das Qigong das Immunsystem, sagen die Kursleiter, und man fände eine innere Ruhe, die auch zur Stressbewältigung beitrage. LinderLinderung erfahre man auch bei Schmerzattacken, Bluthochdruck und Schlafstörungen. Der Erfolg stelle sich allerdings erst nach längerer Anwendung bis zu einem Jahr ein. Außer bequemer Kleidung und der Bereitschaft, neue Wege zu beschreiten, sei nichts erforderlich, resümiert der erfahrerene Trainer.

Sollte das Interesse geweckt sein, freuen sich Gottschalk und Rass auf Neueinsteiger. Allerdings müssen sie ein wenig Geduld mitbringen, die ist gefragt, um zu lernen, wie "die Drachen ihre Bartspitzen putzen" und "der Storch sein Knie massiert".

Eine kleine Gruppe trifft sich regelmäßig zum gemeinsamen Qigong

Eine kleine Gruppe trifft sich regelmäßig zum gemeinsamen Qigong (von links): Roland Gottschalk, Irene Rass, Heike Boyken, Anja Fischer, Subramaniam Nithy und Paul Rass.

Paul Rass (links) und Roland Gottschalk

Paul Rass (links) und Roland Gottschalk leiten die montäglichen Qigong-Stunden im Tanzsaal des TuS Norderney.

Zusätzliche Gewichte werden selten genutzt

Zusätzliche Gewichte werden selten genutzt, da man den Körper ohne Hilfsmittel besser kennenlernen kann.

Qigong-Teilnehmer

Für bestimmte Übungen müssen die Qigong-Teilnehmer einige Zeit üben - Geduld ist bei der Bewegungslehre gefragt.


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