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53° 42' 26" N 7° 8' 49 Flagge der Insel
Chronik einer Insel
Insel Norderney

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Teil 25

Norderney Kurier (Serie erschien vom 04.07.2014 - 06.03.2015)

Jann Berghaus verhindert einen Reedereikrieg zwischen "Norden" und "Frisia" - Firmensitz bleibt auf der Insel

Jann Berghaus schreibt in seiner Erzählung, Kapitel "Weltkrieg 1914-1918" unter anderem:
"Bald nach Beginn des Krieges fiel mir noch eine weitere Aufgabe zu. Der Vorsitzende der Reederei Frisia, unser Doktor S., wurde zum Dienst in ein Lazarett auf dem Festland einberufen. Freiwillig meldete er sich an die Front. Er hat als bedeutender Chirurg unseren Soldaten bis an das Ende des Krieges gedient. Infolgedessen musste ich den Vorsitz in der Reederei übernehmen.

Der Seeverkehr mit Norderney war einer völligen Wandlung unterworfen; an die Stelle der Kurgäste trat das Militär. Die Beförderung militärischer Bedarfsgüter war nicht gering und wuchs nach und nach immer mehr. Es wurden Zweifel geäußert, ob die Reederei allen militärischen Anforderungen würde genügen können, die an sie gestellt würden. Man merkte deutlich die Absicht, uns den Betrieb zu entziehen. Dagegen wehrten wir uns mit aller Kraft. Unser Direktor van Eschen fuhr in die großen Hafenstädte und kaufte acht Kähne, von denen jeder ein Dutzend Waggons aufzunehmen vermochte. Zwei starke Schlepper wurden gleichfalls beschafft. Jetzt lag kein Grund mehr vor, uns Mangel an Schiffsraum vorzuwerfen, und der ganze Betrieb blieb in unseren Händen. Irgendjemandem war die Gelegenheit entgangen, sich während des Krieges einen schönen Posten auf unsere Kosten zu beschaffen.

Für den lebhaften Schifffahrtsbetrieb war die Reederei als Gesellschaftsform zu schwerfällig; die Zahl unserer Reeder war viel zu groß. Zudem hatte sich ein herzliches Einvernehmen mit der Norder Gesellschaft herausgebildet, sodass es möglich erschien, das Ganze in eine Aktiengesellschaft zu bringen, die für einen größeren Betrieb verschiedener Besitzer stets den Vorzug verdient. Von vornherein bestand darüber Einstimmigkeit, dass die Werte in den Händen aller Teilhaber zahlenmäßig die gleichen bleiben sollen. Daraus ergab sich für unsere Frisia die Notwendigkeit, dass die Kleinaktie jetzt ausgegeben werden musste. Danach erfolgte die Fusion mit der Reederei Norden und Frisia zur Aktiengesellschaft Norden-Frisia."

Berghaus weiter: "Ein festes Band hielt die Reedereie umschlossen; ein zukünftiger Reedereikrieg schien nunmehr gänzlich unmöglich." Jedoch aus heutiger Sicht noch ein kleiner Hinweis dazu: Der Kompromiss, den beide Gesellschaften geschlossen haben, war der, dass der Sitz der Gesellschaft auf Norderney verbleibt - und das wirkt noch bis heute. Später kam Juist noch dazu.

Reederei Frisia an der Hafenstraße 1

In diesem Haus der Reederei Frisia an der Hafenstraße 1 übernahm Jann Berghaus zu Beginn des Krieges den ersten Vorsitz der Reederei Frisia. 1917 war er einer der Mitgründer der Reederei Norden-Frisia.

Frisia-Schlepper "Nordenham

Der Frisia-Schlepper "Nordenham" brachte im Spätsommer 1917 die Leiche des verunglückten bulgarischen Offiziers, Sohn des bulgarischen Inisterpräsidenten Wassil Radeslawow, in einer Trauerfahrt unter der Reichskriegsflagge am Heck nach Norddeich.

Umwandlung Norderneys in eine Seefestung

Umwandlung Norderneys in eine Seefestung

Durch die Umwandlung Norderneys in eine Seefestung bedarf es viel Material zum Ausbau der Bunker und der militärischen Einrichtungen. Um die Beförderung zu leisten, kaufte der Direktor der Reederei Frisia, van Eschen, zusätzlich zur Reederei-Flotte zwei Seeschlepper und acht Lastkähne.


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